Mein Wunsch für dein 2023.
Und wie du die Früchte deiner Körpersprache ernten kannst.
Vor fast einem Jahr habe ich mich über mein Zitronenbäumchen gefreut. Genau genommen war es noch gar kein Bäumchen. Damals zeigte sich nur ein kleines Blättlein. Es hatte sich aus einem Zitronenkern durch die Erde herausgewunden und sass an der Spitze eines 1cm langen feinen Ästleins.
Nach 10 Monaten besitzt dieses Pflänzlein nun schon 7 Äste, 48 Blätter und ragt 29 cm in die Höhe. Mein Pflänzlein ist tatsächlich zu einem Bäumchen herangewachsen. Und mein Bäumchen hat auch schon ein ziemlich bewegtes Leben hinter sich: Es wurde einmal umgetopft, hat dreimal den Standort gewechselt und verbrachte zwei Wochen bei meiner Schwiegermutter, als ich in die Ferien fuhr.
«Was geht mich das an?» fragst du dich nun vielleicht. Schliesslich willst du einen Blog zu Körpersprache lesen und keine Garten-Tipps.
Dieses Zitronenbäumchen hat meiner Meinung nach viel mit Körpersprache und Kommunikation zu tun.
Jedes Mal, wenn das Bäumchen eine neue Umgebung bekommt, reagiert es darauf. Mit seinem Wachstum, seiner Blattentwicklung oder seinen Bewegungen zeigt es an, ob es am richtigen Ort steht, ob es genügend Pflege und Licht bekommt oder ob es von mir etwas anderes braucht. Da ich mich noch nicht so gut auskenne mit Zitruspflanzen, lese ich hin und wieder in einem Ratgeber nach. Manchmal hilft das, manchmal nicht. So versuche ich stetig, die Sprache meines Zitronenbäumchens besser zu verstehen. Ich versuche wahrzunehmen, was es mir "sagt" und wie ich darauf reagieren soll. Wenn ich eine Vermutung habe, probiere ich aus und beobachte weiter.
Genau das verstehe ich unter einem zielführenden Umgang mit Körpersprache.
Menschen, denen ich begegne, teilen mir etwas mit. Manchmal verstehe ich sie, manchmal nicht. Wenn ich in der wissenschaftlichen Literatur zu Körpersprache nachlese, finde ich teilweise hilfreiche Antworten und Tipps. Oft sieht die Realität aber viel komplexer aus als die Theorie. Darum habe ich es mir - im Sinne von Peter Levine und Carl Rogers - zur Gewohnheit gemacht, genauer hinzuschauen und hinzuhören, wahrzunehmen, was im Hier und Jetzt ist, um auf den Moment reagieren zu können.
Wie bewegt sich die Person? Wie tönt sie? Was zeigt sie mir von sich? Und was passiert, wenn ich mein eigenes Verhalten verändere, ihr anpasse oder ihr entgegenhalte? Was im HIER UND JETZT IST, ist die momentane "Wahrheit" der Person, die mit mir spricht - mit ihren Worten und mit ihrem Körper. Ob ich diese Sprache richtig verstehe, ist nicht garantiert. Aber ich kann mich darum bemühen, genau wahrzunehmen und dann so zu antworten, wie es mir im Moment möglich ist und mir am gewinnbringendsten für uns beide erscheint.
Mit dem "Dasein im Moment" und dem Nutzen unserer Wahrnehmung können wir leichter kommunizieren. Wir können «körpersprechen».
Für das kommende Jahr wünsche ich dir, dass du immer mal wieder die Ruhe findest, um innezuhalten, deine Umgebung wahrzunehmen und rauszufinden, wie du antworten kannst. Wenn du dabei Unterstützung wünschst, suche ich gerne zusammen mit dir nach deiner persönlichen Körpersprache.
Es guets Neus!
Auf dass du viele süsse Früchte der Körpersprache ernten kannst im 2023.
Und denk dran:
Auch saure Früchte haben ihren Zweck ;-)
Herzlich
Mireille
Mireille Gugolz GmbH, 31.12.2022
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